
Im Projekt „Capabilities für die Digitalisierung von Lehren und Lernen“ (kurz: CapaDiLL) soll, basierend auf Lern- und Lehrcapabilities, ein Gesamtkonzept für die systematische Weiterentwicklung des digitalen Lernens und Lehrens entwickelt und umgesetzt werden.
Unser Vorstellungsvideo
Der Hintergrund
Die Erfahrungen der Corona-Semester haben die Notwendigkeit einer strukturierten Weiterentwicklung des Lernens und Lehrens deutlich gemacht. Das im August 2021 gestartete Projekt CapaDiLL definiert in Phase I Lern- und Lehrcapabilities, entwickelt daraus in Phase II ein Gesamtkonzept für die systematische Weiterentwicklung und schwerpunktmäßig digital-gestützte Gestaltung der Lehre und unterstützt in Phase III Lehrende bei der Umsetzung sowie Studierende im Hinblick auf das digitale Lernen.
Potentiale sollen flächendeckend ausgeschöpft, digitale Kompetenzen gestärkt und somit qualitativ hochwertige und innovative Lern- und Lehrformate angeboten, etabliert und dauerhaft verankert werden. Praktische, mit geringem Aufwand in die Lehre integrierbare Unterstützungsangebote wie z. B. Lernmodule zur individuellen Weiterentwicklung der Lehrveranstaltungen oder digitale Medienlabore sollen nicht nur für Lehrende, sondern auch in passender Form zur Stärkung digitaler Kompetenzen für Studierende angeboten werden.
Das Projektteam von Frau Prof. Dr. Schwarzer ist in der Educational IT angesiedelt und besteht aus den wissenschaftlichen Mitarbeiter:innen Ulla Gilbert, Şahin Kablan, Eliane Dominok und Thomas Rider. Weitere Informationen zum Projekt und den Angeboten folgen in Kürze. Wir freuen uns über Ihr Interesse und stehen Ihnen gerne bei Fragen oder für kollegiale Gespräche zum Projekt zur Verfügung.
Gefördert durch die Stiftung „Innovation in der Hochschullehre“
Das Team
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- M.A. E-Learning und Medienbildung
- Ulla Gilbert (gilbert@hdm-stuttgart.de)
- Ulla Gilbert ist auf die didaktische Konzeption und Beratung von E-Learning-Szenarien sowie Medienproduktion und -einsatz in Bildungskontexten spezialisiert. Nach dem ersten Staatsexamen für Grund- und Hauptschullehramt und der parallelen Tätigkeit als Fachlehrerin absolvierte sie 2017 den Masterstudiengang „E-Learning und Medienbildung“ an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Erste Berufserfahrungen im Hochschulkontext sammelte Sie am Karlsruher Institut für Technologie und ist nun für die didaktische Gestaltung im Projekt CapaDiLL zuständig.
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- M.E. Audiovisuelle Medien
- Şahin Kablan (kablan@hdm-stuttgart.de)
- Şahin Kablan steht dem CapaDiLL Team als technischer Projektmitarbeiter zur Seite. Er studierte „Software Engineering“ im Bachelor an der Hochschule Heilbronn und sammelte erste Berufserfahrungen als Entwickler. Nachdem er 2019 den Master in „Audiovisuelle Medien“ (Schwerpunkt: Ton) an der Hochschule der Medien in Stuttgart absolvierte, war er als Entwickler und Musiker in einem Indie-Game-Studio tätig.
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- M.A. Pädagogik/Erwachsenenbildung
- Eliane Dominok (dominok@hdm-stuttgart.de)
- Eliane Dominok setzt sich mit der mediengestützten Förderung selbstregulierten Lernens im Hochschulkontext auseinander. Im Rahmen ihrer Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Karlsruher Institut für Technologie hat sie sich auf die didaktische Konzeption digitaler Lehrformate wie bspw. Massive Open Online Kurse spezialisiert und bringt diese nun in das Projekt CapaDiLL mit ein.
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- M.Sc. Angewandte Informatik
- Thomas Rider (rider@hdm-stuttgart.de)
- Thomas Rider beschäftigt sich mit der Erweiterung der technischen und theoretischen Grundlagen des CapaDiLL Projekts. Er erhielt seinen Bachelor of Education an der Universität Trier und absolvierte ein internationales Masterstudium in „Information Technology and Learning“ an der Universität Göteborg in Schweden. Anschließend arbeitete er in einer Unternehmensberatung für digitale Bildung in Düsseldorf.
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- Dipl.-Ing. (FH) Medientechnik
- Andreas Sokol (Vom 01.01.23 bis 01.08.2023)
- Andreas Sokol unterstützte das CapaDiLL-Team als Mitarbeiter im Bereich Digitalisierung und E-Learning. Nach Abschluss seines Studiums der Medientechnik an der Hochschule für Druck und Medien (heute HdM) in Stuttgart 1993 (Diplomarbeit im Bereich computergestütztes Lernen) beschäftigte er sich mit interaktiven Medien in der Erwachsenenbildung. Früh begann er mit der Digitalisierung von Verlagen und arbeitete als freiberuflicher Berater für die digitale Transformation von KMUs. Darüber hinaus evaluierte er die Entwicklung von E-Learning in Verlagen. Andreas Sokol war bereits im Projekt KUBUZZ, dem Weiterbildungs- und Coachingprogramm für freischaffende Künstler, für die HdM tätig. Diese Erfahrungen brachte er in das Projekt CapaDiLL ein.
Weiterführende Informationen
DigiLearn: Module für Studierende
Gute Digitalkompetenzen sind für Studierende seit den Online-Semestern der Pandemie unabdingbar, um für Studium und Arbeitswelt fit zu sein. Aus diesem Grund wurde das Studienprojekt „DigiLearn“ ins Leben gerufen, dessen Ziel die Entwicklung eines Blended-Learning-Kurses von Studierenden für Studierende ist, bei dem digitale Kompetenzen geschult werden. Studienanfänger*innen beschäftigen sich mithilfe des Kurses oder der einzelnen Lerneinheiten beispielsweise mit den Themen virtuelle Identität, digitale Barrierefreiheit, selbstgesteuertes Lernen, Lernstrategien, Datenanalyse, Motivation und Präsentieren im digitalen Raum. Dazu werden unter Anleitung fünf Lerneinheiten konzipiert, deren Themenschwerpunkte in den Bereichen Psychologie, Didaktik und IT liegen. Diese Inhalte werden teils in Präsenz und teils asynchron im Selbststudium erarbeitet.
Abbildung 1: DigitalCompPentagonBMC
(c) www.brynmawr.edu
Grundlage für die inhaltliche Ausgestaltung des zukünftigen Peer-to-Peer Kurses bietet das bereits bewährte „Digital Competencies“-Modell des Bryn Mawr College (Pennsylvania, 2016). Es beinhaltet die Kompetenzaspekte Digital Survival Skills, Digital Communication, Data Management & Preservation, Data Analysis & Presentation, Critical Making und Design & Development. Daneben spielen die Erfahrungen der Corona-Semester eine wertvolle Rolle in der inhaltlichen Ausrichtung des Kurses. Außerdem wird ein hochschulweites Kommunikation- und Organisationstool eingeführt und bereitgestellt. Es soll den Studierenden wie auch den Lehrenden helfen, sich vor allem in den selbstgesteuerten Lernphasen effizienter und zielführender zu verständigen und zu organisieren.
Lehrendenbefragung CapaDiLL 2022
Im Rahmen des Projektes wurde im Wintersemster 2021/2022 eine Befragung durchgeführt um Informationen über die digitale Lehre an der HdM zu sammeln. Die Befragung zeigte, dass die Mehrheit der Lehrenden derzeit schwerpunktmäßig Präsenzveranstaltungen anbietet. Doch auch hybride und (Live-)Online-Formate werden immer häufiger eingesetzt und werden als wichtige Ergänzung im Lehrrepertoire wahrgenommen. Auch wurden in der Befragung die technischen und didaktischen Themen, die den Lehrenden am wichtigsten sind, ermittelt. Diese bilden mitunter die Grundlage für Weiterbildungsangebote des Projekts.
Top 5 didaktische Themen:
1. Didaktisches Design – Nicht einfach höher, schneller, weiter, sondern Digitalisierung der Lehre mit Hand und Fuß
2. Lernverhalten der Studierenden besser steuern und beeinflussen
3. Best Practices aus der (inter-)nationalen Lehre
4. Online-Kommunikation und -Lerngruppen gestalten
5. Neues Rollenverständnis: Was wird heutzutage von Studierenden erwartet und was von Lehrenden?
Top 5 technische Themen:
1. Arbeitsaufwand vermindern bei Zwischenabgaben: Gestaltung von Aufgaben und Tests im digitalen Raum
2. Online-Systeme und Tools der HdM: Mehr Orientierung im Tools-Jungle
3. Lernmedien produzieren
4. Digitale Lernmedien barrierefrei gestalten
5. Medienrecht und OER
Module für Lehrende
Das Projekt hat zum Ziel, Hochschullehrende dazu zu befähigen, die Lehre und das Lernen in Zukunft digitaler gestalten zu können. Zielgruppe sind alle Lehrenden an der Hochschule der Medien und wenn möglich darüber hinaus, Lehrende an anderen Hochschulen deutschlandweit. Aus diesem Grund arbeitet das Projektteam an niederschwelligen Angeboten zur Stärkung der digitalen Kompetenzen der Lehrkräfte, die sich ohne größeren Betreuungsaufwand einfach in den Hochschulalltag integrieren lassen sollen. Die drei geplanten Weiterbildungsmodule richten sich speziell an neuberufene, fortgeschrittene und auch erfahrene Lehrende. Die drei Gruppen sollen mit Hilfe der auf sie zugeschnittenen Module befähigt werden, ihre Lehre nach Bedarf mit digitalen Lehr- und Lernformen bzw. Elementen zu optimieren und weiterzuentwickeln.
Um die Kompetenzen der neuberufenen und unerfahrenen Lehrpersonen im Bereich des E-Learning zu stärken, wird derzeit ein videobasierter Online-Kurs mit 24 kurzen Lehrvideos und anschließendem Assessment zur Wissensüberprüfung produziert. In diesem Modul soll ein erster Überblick über das digitale Lehren und Lernen gegeben werden. Außerdem sollen Hochschullehrende durch den Kurs darin bestärkt und inspiriert werden, ihre Lehre modern zu denken und auf das nächste Level zu bringen. Die Gruppe der schon weiter fortgeschrittenen Lehrkräfte bekommt in einer (digitalen) Lehr- und Lernwerkstatt die Möglichkeit, das Gelernte und neue Ideen zu erproben, anzuwenden und das digitale Know-How, ggf. mit Unterstützung des CapaDiLL-Teams oder durch Lernmaterialien, direkt in ihre eigene Lehre zu integrieren.
Zur Weitergabe der gesammelten Erfahrungen in der „digitalen Lehre“ an der Hochschule plant das Projektteam die Etablierung einer Arbeitsgruppe, in der die Teilnehmer:innen über die aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen nicht nur diskutieren, sondern auch Ergebnisse erarbeiten und diese z. B. in Best-Practice-Sammlungen oder mittels eines hochschulweiten Wikis dokumentieren und an andere Lehrende weitergeben können.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt darin, das Vorwissen der Lehrenden miteinzubeziehen, um die digitalen Kompetenzen passgenau zu stärken.
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Literatur
Im Projekt CapaDill wird eine Reihe wissenschaftlicher Literatur genutzt um Angebote für Lehrende und Lernende zu konzipieren. Unten sehen Sie zur Übersicht die relevantesten Quellen.
Eichhorn, M., Tillmann, A., Krömker, D. (Hrsg.), Schroeder, U. (Hrsg.) (2018). Digitale Kompetenzen von Hochschullehrenden messen. Validierungsstudie eines Kompetenzrasters. Die 16. E-Learning Fachtagung Informatik, Lecture Notes in Informatics (LNI), Gesellschaft für Informatik. Bonn. Download
Otto, H. U., Schrödter, M. (2010). „Kompetenzen“ oder „Capabilities“ als Grundbegriffe einer kritischen Bildungsforschung und Bildungspolitik. VS Verlag. Download
Rath, M. O., Maisenhölder, P. (2021). Digitalisierung als Capability und Fairness. Ausblicke auf eine Postcorona-Lehre. Ausgabe 21, Ludwigsburger Beiträge zur Medienpädagogik. Online-Magazin des Interdisziplinären Zentrums für Medienpädagogik und Medienforschung an der PH Ludwigsburg. Download
Redecker, C., Punie, Y. (Hrsg.) (2017). Europäischer Rahmen für die Digitale Kompetenz Lehrender. DigCompEdu. Goethe Institut. Download
Sälze, S., Vogt, L., Blank, J., Bleicher, A., Scholz, I., Karossa, N., Stratmann, R., D’Souza, T. (2021). Entwicklungspfade für Hochschule und Lehre nach der Corona-Pandemie. Eine qualitative Studie mit Hochschulleitungen, Lehrenden und Studierenden (1. Auflage). Tectum Verlag. Download
Sedmak, C., Babic, B., Bauer, R., Posch, C. (2011). Der Capability-Approach in sozialwissenschaftlichen Kontexten. Überlegungen zur Anschlussfähigkeit eines entwicklungspolitischen Konzepts (1. Auflage). VS Verlag. Download